Im Januar 2011 und April 2012 war ich bei einem guten Freund in Paraguay zu Besuch und habe das südamerikanische Land kennengelernt. Touristisch ist Paraguay ein noch wenig erschlossenes Land ohne die klassischen Touristenziele: Kein Meer, keine markanten Gebirgszüge, kaum imposante Sehenswürdigkeiten doch trotzdem viel zu entdecken. Erlebenswert ist auch die Freundlichkeit und unkomplizierte Lebensweise der Bevölkerung.
In Asunción, die Hauptstadt Paraguays, kam ich am internationalen Flughafen (Aeropuerto Internacional Silvio Pettirossi) an. Die Stadt am Río Paraguay hat ca. 600.000 Einwohner, im Einzugsbereich der Stadt leben ca. 1.9 Millionen. Asunción ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes, rund 90 % der gesamten Industrie Paraguays sind hier angesiedelt.
Trotz eines etwas chaotischen Verkehrs kommt man gut durch die quirlige Stadt. Asunción hat ein sehr dichtes Busnetz, das von Bussen in meist abenteuerlichen technischen Zustand bedient wird.
Als relativ junge Stadt stammen die meisten repräsentativen Bauten Asuncions aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Zu den ältesten Gebäuden zählen die Casa de la Independencia, die Casa Viola und die Casa Castelevi. Das Herz des Stadtzentrums Asunción ist die Plaza de los Héroes, die dortigen Sehenswürdigkeiten sind alle gut zu Fuß zu erreichen. Asunción verfügt neben dem bekannten Pettirossi-Markt auch über mehrere moderne Einkaufszentren nach amerikanischen Vorbild, in denen man alles kaufen kann.
Ab 1610 bauten Jesuiten am Fluss Paraná nahe der Stadt Encarnacion die Jesuitenreduktionen Trinidad del Parana und Jesus de Tavarangue. Heute sind die Ruinen in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.
Das Wasserkraftwerk Itaipu gilt als das leistungsstärkste Wasserkraftwerk der Welt. Das Kraftwerk ist ein Gemeinschaftsprojekt Paraguays und Brasiliens, welches am 26. April 1973 vertraglich fixiert wurde. Der Bau wurde 1974 begonnen und 1982 (Bauwerk) bzw. 1991 (18. Turbine) fertiggestellt. Auf der Großbaustelle waren zirka 34.000 Arbeiter beschäftigt. Seit Mai 1984 gingen jährlich bis zur Fertigstellung zwei bis drei der Turbinen ans Netz, 2007 wurde das Projekt nach Erweiterung um zwei weitere Turbinen fertiggestellt. Bei normaler Stauhöhe wird der Fluss Paraná im Itaipu-Stausee auf eine Fläche von 1.350 km² und auf etwa 170 km Länge aufgestaut.
Die Wasserfälle von Iguazú zählen zu den schönsten der Welt. Die Nationalparks am Fluss Iguaçu/Iguazú beiderseits der Wasserfälle wurden 1984 (Nationalpark Iguazú, Argentinien) und 1986 (Nationalpark Iguaçu, Brasilien) in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Ich habe den brasilianischen Nationalpark der Iguazú -Wasserfälle besucht, ein wirkliches Muss, wenn man sich in der Nähe befindet. Die Wasserfälle bestehen aus 20 größeren, bis zu 82 Meter hohen, sowie über 250 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2,7 Kilometern.
Sehenswert ist auch ein Vogelpark gegenüber dem Eingang zu den Wasserfällen.
Von Paraguay erreicht man den Nationalpark von Ciudad del Este aus über die Freundschaftsbrücke (Puente de Amistad) und dem brasilianischen Foz do Iguaçu nach ca. 25 Kilometern.